Ein Albtraum, auch Alptraum oder Albdruck, veraltet Nachtmahr oder auch Nachtschaden ist ein Traum, der von negativen Emotionen wie Angst und Panik beim Träumenden begleitet wird. Der Traum kann dabei bedrohliche, aber durchaus auch banale Situationen enthalten. Albträume gehören zu den nichtorganischen Schlafstörungen.
Der Albtraum ist vom Nachtschreck zu unterscheiden.
Im nächtlichen Schlafrhythmus treten Albträume vorwiegend im REM-Schlaf auf, meist in der zweiten Nachthälfte. Die Dauer schwankt zwischen wenigen Minuten und einer halben Stunde und endet meist mit Aufschrecken, wonach man sich in der Regel sofort der Wachheit bewusst und räumliche und zeitliche Orientierung gegeben ist. Als Ursachen werden unverarbeitete Tagesgeschehen, traumatische oder traumatisierende Erlebnisse, Stress oder psychische Probleme, aber auch physische Komponenten angenommen.
Häufige Albträume (mehrmals die Woche) stellen eine Belastung für den Körper dar und verringern die Erholung im Schlaf.
Eine Methode, um vor allem regelmäßig auftretende Albträume positiv zu beeinflussen, kann das Klarträumen sein. Dabei wird sich der Träumer seines (alb-)träumenden Zustandes bewusst und kann dann den Traumverlauf steuern. Eine andere Möglichkeit ist, tagsüber über den Traum nachzudenken und ihn bewusst (wiederholt) positiv enden zu lassen.
Alben (Elfen) waren in der germanischen Mythologie für die Träume zuständig (siehe Nachtalb). Auf sie führte man die schlechten Träume zurück. Insbesondere stellte man sich bildlich die Alben meist in menschenähnlicher Gestalt auf der Brust des Schlafenden hockend vor, was ein unangenehmes Druckgefühl auslöste, daher auch die ältere Bezeichnung Alb- oder Alpdruck. Alb ist verwandt mit Elf, Elfe.
Der mittelalterliche Begriff Nachtschaden bezeichnet ebenfalls einen Albtraum. Man wusste damals, dass der Verzehr von Pflanzenteilen des Bilsenkrauts oder der Tollkirsche zu nächtlichen Albträumen, also Nachtschaden, führen kann. Aus Ehrfurcht vor dieser Wirkung und Bedeutung erhielt die Pflanzenfamilie, zu der zum Beispiel auch die Tomate zählt, womöglich später den Namen Nachtschattengewächse.
Das Wort leitet sich vom „Alb“ her. Im Althochdeutschen stehen die beiden Schreibweisen „Alb“ und „Alp“ gleichberechtigt nebeneinander. Der Duden von 1991 nennt zwar sowohl „Alb“ als auch „Alp“, jedoch nur „Alptraum“. Nach der Rechtschreibreform stehen im neuen Duden auch für den Traum „Alptraum“ und „Albtraum“ gleichberechtigt nebeneinander. Von der Aussprache her klingen wegen der Auslautverhärtung beide Schreibweisen gleich.
Quelle: Wikipedia
Träume und ihre Bedeutung
Freitag, 14. Oktober 2011
Mittwoch, 27. Juli 2011
Freitag, 15. Juli 2011
Lucide Träume oder Klartraum
Ein Klartraum oder auch luzider Traum (von lat. lux, lūcis „Licht“) ist ein Traum, in dem der Träumer sich bewusst ist, dass er träumt. Die Theorie des luziden Träumens geht davon aus, dass sowohl das bewusste Träumen als auch die Fähigkeit zum willentlichen Steuern von Trauminhalten erlernbar sind.
Westliche Welt
Schon in der Antike werden Klarträume von Aristoteles erwähnt, der bemerkt: „oft nämlich sagt einem, wenn man schläft, etwas in seinem Bewusstsein: Was dir da erscheint, ist nur ein Traum“. Die erste seriöse Arbeit über Träume und Traumkontrolle in der westlichen Welt veröffentlichte 1867 der französische Sinologe und Traumforscher Marie Jean Léon le Coq.Über Jahrzehnte hinweg zeichnete er seine nächtlichen Träume auf und eignete sich die Fähigkeit an, seine Träume zu kontrollieren. Sigmund Freud war das Werk von Léon le Coq und somit die Möglichkeit der Traumlenkung bekannt. In seinem Werk Die Traumdeutung setzt er sich aber nur kurz damit auseinander.
Die Studien von Léon le Coq konnten seine Generation der Schlaf- und Traumforscher nicht bewegen, dieses Phänomen intensiver zu untersuchen – im Gegenteil. Für den Briten Henry Havelock Ellis beispielsweise, der auch mit Freud intensiv korrespondierte, zählten luzide Träume nicht zu Träumen. Erst mit dem richtungsweisenden Artikel des Niederländers Frederik Willems van Eeden in Proceedings of the Society for Psychical Research (1913) fand die Klartraumforschung erste Anerkennung. Er hatte, wie Léon le Coq vor ihm, über Jahre hinweg Traumtagebuch geführt, erlernte dabei die Traumkontrolle und konnte in seinem Artikel auf den Erlebnisschatz seiner 352 luziden Träume zurückgreifen. Van Eeden prägte den Begriff luzides Träumen.
Danach gab es weitere Veröffentlichungen von Wissenschaftlern und Philosophen. Aber erst mit dem Buch „Lucid Dreams“ von Celia Green (1968) und der fast gleichzeitigen Wiederveröffentlichung von Van Eedens Aufsatz durch Charles Tart (1969) wurde das Interesse der Wissenschaft wieder geweckt. Celia Greens Arbeiten zur Parapsychologie veranlassten jedoch „konventionelle“ Wissenschaftler zu weiterer Skepsis, und luzide Träume wurden in die „esoterische Ecke“ geschoben. Auch Greens Einschätzung, dass luzides Träumen bald nachweisbar sein würde, wurde abgetan. 1972 veröffentlichte Carlos Castaneda sein Buch Reise nach Ixtlan, in dem er über luzide Träume berichtet. Noch genauer geht Castaneda in seinem Buch „Die Kunst des Träumens“ auf das Thema ein, wobei er hier zusätzlich noch Phantasiewesen, sogenannte „Traum-Scouts“ einbaute. Diese Werke spielten neben seinen anderen in der New-Age-Bewegung der 1970er und 1980er Jahre eine wichtige Rolle.
Trotz vieler weiterer Berichte wurden luzide Träume von Forschern weiter als unmöglich oder auch absurd abgetan. Die Ansicht von Ernest Hartmann, dass Klarträume kein Bestandteil von Träumen sind, sondern eher kurzes Aufwachen, teilten einige Traumforscher. Klarträume wurden auch als Mikro-Erwachen interpretiert. Beweise für diese Annahme konnten jedoch nicht erbracht werden.
Erst Stephen LaBerge, inspiriert von Celia Greens Buch, und unabhängig von ihm Keith Hearne konnten anhand systematischer Versuche mit Hilfe der neu entwickelten EEG und EOG die Existenz von luziden Träumen anhand von willkürlichen Augenbewegungen von Träumern nachweisen. Die gezielte Induktion von luziden Träumen, die Aufrechterhaltung des Bewusstseins über den Traumzustand und die möglichen Einsatzgebiete waren die Fragestellungen zu Beginn der systematischen Forschung. LaBerge schlägt vor, luzides Träumen als Testfall für die „konventionelle“ Traumforschung einzusetzen, wie beispielsweise beim Beleg der sogenannten Scanning-Hypothese. Theorien über die Entstehung von Träumen müssen Klarträume mitberücksichtigen, was sie bis heute nicht tun. Im deutschsprachigen Raum beschäftigte sich der bereits verstorbene Paul Tholey mit luziden Träumen und ihren Einsatzmöglichkeiten. Auf ihn geht auch der Begriff des Klartraums zurück, den er aus dem englischen lucid dream übersetzt hat. Sein spezielles Forschungsfeld war motorisches Lernen ohne physischen Körpereinsatz, also ohne körperliches Training. Untersucht wird, in welchem Maß das Trainieren des erlebten Körpers im Traum motorische Lernfortschritte beim physischen Körper ermöglicht. In den letzten Jahren ist es wieder ruhiger in der Klartraumforschung geworden. Einige der bekannten Forscher wie Celia Green und Jayne Gackenbach haben sich wieder anderen Themen zugewandt.
Andere Kulturen
Luzides Träumen wird weltweit in verschiedenen Kulturkreisen praktiziert. Die Ziele, die damit verbunden sind, unterscheiden sich teilweise erheblich.
So ist das Traumyoga Bestandteil der Sechs Lehren des Naropa und damit eine aus dem buddhistischen Vajrayana stammende Praxis. Innerhalb des tibetischen-schamanistischen Bön gibt es eine eigenständige Übertragung zum buddhistischen Traumyoga. Das Traumyoga ist eine erweiterte Meditationsform und strebt die geistige Klarheit während sonst unbewusster Phasen an; letztlich soll es der Erfahrung der wahren Natur des Geistes – der Buddhanatur – dienen. Im Bön, das in Teilen Ähnlichkeiten zur buddhistischen Nyingma-Schule hat, gehen die Lehren auf das Dzogchen-System des Zhang Zhung Nyan Gyud zurück, ein Lehrsystem, das nach der eigenen Überlieferung der Bön bedeutend älter ist (Ursprünge sollen weit v. Chr. liegen) als das buddhistische Dzogchen. Tongjung Thuchen, der im 8. Jahrhundert lebte und in der Tradition des Bön lehrte, soll seine Unterweisungen, die zur „Praxis des Chöd“ führten, im luziden Traum beim Traumyoga empfangen haben. Chöd bedeutet das Abtrennen, Durchschneiden und Loslösen alles Anhaftenden. Dies kann zum Beispiel in der systematischen Zerstückelung und Opferung des Traumkörpers, des Ichs im Klartraum geschehen. Im westlichen psychologischen Sprachgebrauch kann das zuerst eine Persönlichkeitsspaltung bedeuten, doch wenn sich der Träumer seinen persönlichen Konflikten und Problemen (karmischen Verstrickungen) im Traum stellt, kann bei der Wandlung eines Albtraums in einen Klartraum durch Selbstlosigkeit oder Erweiterung des persönlichen Blickwinkels die Persönlichkeitsspaltung überwunden werden.
Umstritten ist, ob das Volk der Senoi, eine Ethnie im heutigen Malaysia, eine Form der Traumsteuerung wie das luzide Träumen beherrscht. Die Senoi wurden 1935 vom Anthropologen Kilton Stewart entdeckt und beschrieben. Er beschreibt das Volk in der täglichen Traumarbeit und dem kreativen Umgang mit Klarträumen, die eine zentrale Rolle in ihrem Leben einnehmen. Ann Faraday und ihr Mann John Wren Lewis widerlegten mit ihren Erkenntnissen nach einem einjährigem Aufenthalt die Berichte von Stewart.
Auftreten und Abgrenzung:
Celia Green schrieb 1968
„Ein luzider Traum ist ein Traum, in dem sich der Träumende seines Traumes bewusst ist“. Diese Mindestvoraussetzung wird heute allgemein akzeptiert, jedoch fordern andere Autoren zusätzliche Merkmale. Paul Tholey präzisiert den Unterschied zwischen gewöhnlichen Träumen und Klarträumen anhand von sieben Merkmalen:
1.Der Träumer ist sich darüber im Klaren, dass er träumt.
2.Der Träumer ist sich über seine Entscheidungsfreiheit im Klaren.
3.Das Bewusstsein ist klar, es gibt keine traumtypische Verwirrung oder Bewusstseinstrübungen.
4.Die Wahrnehmung der fünf Sinne ist wie im Wachzustand.
5.Es besteht Klarheit über das Wachleben, also darüber, wer man ist oder was man sich für den Klartraum vorgenommen hat.
6.Nach dem Traum gibt es eine klare Erinnerung.
7.Der Träumer ist sich über den Sinn des Traums im Klaren.
Die Erfüllung der Bedingungen eins bis vier ist für Tholey unerlässlich, fünf bis sieben können erfüllt sein. Der Aspekt, dass der Träumer Klarheit über den Sinn des Traumes hat, stellt für Tholey den wirklichen „Königsweg“ (in Anspielung an Sigmund Freuds Traumdeutung) zum Unbewussten dar. Zur besseren Differenzierung anhand der Begrifflichkeit wird auch von prä-luzidem Traum gesprochen, wenn zwar ein erster Ansatz von Klarheit vorhanden ist, dieser jedoch nicht den ersten vier Bedingungen genügt. So kann ein Träumer sich durchaus die Frage stellen, ob er denn träume, jedoch „fängt“ ihn der Traum wieder ein und der Ansatz der Klarheit verschwindet.
Durch das Bewusstsein über den eigenen Traumzustand ist es möglich, in bestimmten Grenzen in den Traum einzugreifen und planvoll im Traumgeschehen zu handeln. Es sind dann nicht nur die eigenen Handlungen kontrollierbar, sondern auch die Traumumgebung und die Traumfiguren. Die Wahrnehmung der Traumhandlung reicht dabei von verschwommen und unzusammenhängend, über realistische Wahrnehmung bis hin zu realistischer als die Realität selbst (im Sinne von verstärkten Sinneseindrücken). Allerdings kann der Träumer oft keine komplizierten Aufgaben wie etwa mathematische Berechnungen erledigen. Ob diese Beschränkungen zu überwinden sind, ist Teil der aktuellen Forschung; die Existenz von Klarträumen wurde jedoch bereits wissenschaftlich erwiesen.
Das Wissen um das klare Träumen ist kaum verbreitet. Vielmehr gehen die meisten Menschen davon aus, dass sie nicht in ihre Träume eingreifen können. Manche erleben spontan Klarträume. Andere bedienen sich verschiedenster Techniken (s.u.), jedoch gibt es trotz intensiver Forschung bis heute keine reproduzierbare Methode, um Klarträume sicher hervorzurufen. Auch ist der Zeitraum zwischen Beginn der Klartraumversuche und ersten Erfolgen individuell sehr unterschiedlich. So berichtet Tholey von Erfolgen innerhalb weniger Tage, aber auch erst nach mehreren Wochen kontinuierlichen Übens.
Klarträume werden überwiegend in der REM-Phase des Schlafs beobachtet. Es liegen jedoch auch Berichte aus den sogenannten Non-REM- oder auch NREM-Phasen vor. Methodisch sind luzide Phasen im REM-Schlaf eher nachweisbar. Der Klarträumer hat die Möglichkeit, mit den Augen, deren Muskeln im Gegensatz zu allen anderen Muskeln des Körpers im Klartraum willkürlich steuerbar sind, vor dem Traum vereinbarte Bewegungen durchzuführen und damit den luziden Zustand zu signalisieren. An dieses experimentelle Paradigma anschließend konnte eine Forschergruppe der Universität Bonn bei einer Versuchsreihe in einem Schlaflabor bei luziden Traumepisoden eine veränderte Aktivität des präfrontalen Cortex feststellen, der für kritische Bewertung von Ereignissen zuständig ist und während des Schlafs normalerweise ruht.
Menschen, die gezielt Klarträume erleben können, werden auch Oneironauten genannt.
Auftreten
Auftreten Anteil nie 18,0 %
weniger als einmal im Jahr 7,5 %
etwa einmal im Jahr 10,9 %
etwa 2 bis 4 Mal im Jahr 26,7 %
etwa einmal im Monat 16,2 %
2 bis 3 Mal im Monat 10,3 %
etwa einmal die Woche 8,0 %
mehrmals die Woche 2,5 %
Klarträume sind wohl einer größeren Anzahl von Personen zugänglich. So gibt es individuelle Berichte aus unterschiedlichen Lebensphasen von Träumern, in denen ein einzelner, meist prä-luzider Traum auftrat. Weiterhin berichten Personen über regelmäßige Klartraumerlebnisse u. a. seit ihrer Kindheit bzw. Jugend.
Um eine Antwort auf die Frage, wie viele Menschen bereits Erfahrungen mit luziden Träumen hatten, zu finden, wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Studien durchgeführt. Ergebnisse über Befragte, die mindestens einen Klartraum in ihrem Leben hatten, liegen zwischen 26 % und 82 %. Diese Bandbreite kann durch die unterschiedliche Auswahl beim befragten Personenkreis (Zufallsstichprobe, Interessierte, Studenten u. a. der Psychologie) wie auch durch die Definition des Klartraums (u. a. Abgrenzung zum prä-luziden Traum) erklärt werden. Auch die individuelle Häufigkeit von luziden Träumen umfasst eine große Streuung.
Schredl und Erlacher haben 2004 in einer Studie Angaben von 444 Psychologiestudenten (85 % Frauen und 15 % Männer; Alter: Anfang 20) ausgewertet. Das Ergebnis ist in der Tabelle dargestellt.
Falsches Erwachen [Bearbeiten]Beim sogenannten falschen Erwachen nimmt der Träumer an, dass er aus seinem Traum in den Wachzustand erwacht sei, während dieser Vorgang jedoch nur innerhalb des Traumes stattgefunden hat. Berichte über falsches Erwachen scheint es überwiegend bei Klarträumern zu geben. Dieses Phänomen kann den Träumer verwirren. Es ist auch möglich, dass ein falsches Erwachen aufgrund von Unkonzentriertheit auf Seiten des Träumers hervorgerufen wird, oder weil er das gerade Geträumte so stark in Frage stellt oder es ihm Angst einjagt etc., dass er es geistig ablehnt. So kann es auch vorkommen, dass falsches Erwachen zeitlich mehrmals dicht hintereinander auftritt.
Philosophische Betrachtungsweise:
Der Umstand, dass die Umgebung im Klartraum so realistisch wirkt wie die Umgebung in der Wachwelt, erfordert eine klare Abgrenzung beider Welten. In Anlehnung an die Gestalttheorie benutzt Tholey ein erkenntnistheoretisches Modell einer Handlungstheorie, das sich an einen erkenntnistheoretischen Dualismus anlehnt, um die Sensorik (Wahrnehmung und Handlung) in einem sensomotorischen Ansatz zu beschreiben. Dieses kritisch-realistische Modell ist Ausgangspunkt zur Unterscheidung zwischen einer physikalischen Umwelt und einer phänomenalen Erlebnis- oder Wahrnehmungswelt. Letztere umfasst die sinnliche Wahrnehmung der physikalischen Umwelt, aber auch das eigene Körper-Ich. Repräsentiert wird die physikalische Umwelt in diesem Modell im sogenannten Psychophysischen Niveau, kurz PPN, wohin alle Sinneseindrücke gelangen und ausgewertet werden. Das PPN ist ein vernetztes System verschiedener Großhirnbereiche, das nicht fest lokalisiert ist und hypothetisch angenommen wird.
Im Wachzustand wird aus den verschiedenen Sinneseindrücken die phänomenale Welt als Abbild der physikalischen Welt gebildet. Aus Bewegungsabsichten werden gewünschte Bewegungen in korrespondierende Bewegungen des Körpers umgesetzt. Diese Bewegungen werden wiederum über die Sinne zum PPN zurückgemeldet. Zwischen physikalischer und phänomenaler Welt wird hierdurch ein sogenannter sensomotorischer Regelkreis etabliert.
Im Traumzustand wird dieser Regelkreis aufgebrochen. Die phänomenale Welt ist kein Abbild mehr der physikalischen Welt. Bewegungsabsichten werden dann auch nicht mehr in korrespondierende Bewegungen des physikalischen Körpers umgesetzt. Das bedeutet, dass physikalische Grenzen überschritten werden können, da es in der phänomenologischen Welt keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Wach- und Traumerleben gibt.
Für Tholey ist auf dieser Grundlage eine psychologische Erklärung des luziden Träumens möglich. Im Bewusstsein des kritischen Klarträumers haben die physikalischen Begebenheiten während eines Klartraums Priorität gegenüber den phänomenalen, der Klarträumer weiß, dass er in der physikalischen Welt schläft. Tholey formuliert vereinfacht: das Traum-Ich vergisst das Schläfer-Ich nicht. Alles, was unmittelbar erscheint, ist grundsätzlich immer Bestandteil der eigenen phänomenalen Welt. So wie im Wachzustand über sensomotorische Regelkreise vom PPN in die physikalische Welt eingegriffen werden kann, kann vom Klartraumzustand aus verändernd auf die innere, phänomenale Welt eingewirkt werden.
Außerkörperliche Erfahrung:
Als außerkörperliche Erfahrung wird ein wissenschaftlich nicht nachgewiesener Zustand verstanden, bei dem sich der Betroffene als außerhalb seines physischen Körpers wahrzunehmen glaubt. Personen, die von der Existenz dieses Phänomens überzeugt sind, glauben an die Möglichkeit, dass aus einem luziden Traum heraus eine solche Erfahrung eingeleitet werden könne. Celia Green und Charles McCreery von der Universität Oxford beschreiben in ihrem Buch entsprechende Erfahrungsberichte. Ihre Forschungen legen nahe, dass „außerkörperlichen Wahrnehmungen“ – ebenso wie Visionen, Halluzinationen, bestimmte Drogenerfahrungen und ekstatischen Zustände – grundsätzlich dieselben physiologischen Vorgänge und Mechanismen wie bei den luziden Träume zugrunde liegen. Unumstritten ist, dass der virtuelle Traum-Körper des Träumers innerhalb des Klartraums selbst „verlassen“ werden kann. Zumindest in dieser Hinsicht besteht eine Form der „außerkörperlichen Erfahrung“.
Quelle: Wikipedia
Westliche Welt
Schon in der Antike werden Klarträume von Aristoteles erwähnt, der bemerkt: „oft nämlich sagt einem, wenn man schläft, etwas in seinem Bewusstsein: Was dir da erscheint, ist nur ein Traum“. Die erste seriöse Arbeit über Träume und Traumkontrolle in der westlichen Welt veröffentlichte 1867 der französische Sinologe und Traumforscher Marie Jean Léon le Coq.Über Jahrzehnte hinweg zeichnete er seine nächtlichen Träume auf und eignete sich die Fähigkeit an, seine Träume zu kontrollieren. Sigmund Freud war das Werk von Léon le Coq und somit die Möglichkeit der Traumlenkung bekannt. In seinem Werk Die Traumdeutung setzt er sich aber nur kurz damit auseinander.
Die Studien von Léon le Coq konnten seine Generation der Schlaf- und Traumforscher nicht bewegen, dieses Phänomen intensiver zu untersuchen – im Gegenteil. Für den Briten Henry Havelock Ellis beispielsweise, der auch mit Freud intensiv korrespondierte, zählten luzide Träume nicht zu Träumen. Erst mit dem richtungsweisenden Artikel des Niederländers Frederik Willems van Eeden in Proceedings of the Society for Psychical Research (1913) fand die Klartraumforschung erste Anerkennung. Er hatte, wie Léon le Coq vor ihm, über Jahre hinweg Traumtagebuch geführt, erlernte dabei die Traumkontrolle und konnte in seinem Artikel auf den Erlebnisschatz seiner 352 luziden Träume zurückgreifen. Van Eeden prägte den Begriff luzides Träumen.
Danach gab es weitere Veröffentlichungen von Wissenschaftlern und Philosophen. Aber erst mit dem Buch „Lucid Dreams“ von Celia Green (1968) und der fast gleichzeitigen Wiederveröffentlichung von Van Eedens Aufsatz durch Charles Tart (1969) wurde das Interesse der Wissenschaft wieder geweckt. Celia Greens Arbeiten zur Parapsychologie veranlassten jedoch „konventionelle“ Wissenschaftler zu weiterer Skepsis, und luzide Träume wurden in die „esoterische Ecke“ geschoben. Auch Greens Einschätzung, dass luzides Träumen bald nachweisbar sein würde, wurde abgetan. 1972 veröffentlichte Carlos Castaneda sein Buch Reise nach Ixtlan, in dem er über luzide Träume berichtet. Noch genauer geht Castaneda in seinem Buch „Die Kunst des Träumens“ auf das Thema ein, wobei er hier zusätzlich noch Phantasiewesen, sogenannte „Traum-Scouts“ einbaute. Diese Werke spielten neben seinen anderen in der New-Age-Bewegung der 1970er und 1980er Jahre eine wichtige Rolle.
Trotz vieler weiterer Berichte wurden luzide Träume von Forschern weiter als unmöglich oder auch absurd abgetan. Die Ansicht von Ernest Hartmann, dass Klarträume kein Bestandteil von Träumen sind, sondern eher kurzes Aufwachen, teilten einige Traumforscher. Klarträume wurden auch als Mikro-Erwachen interpretiert. Beweise für diese Annahme konnten jedoch nicht erbracht werden.
Erst Stephen LaBerge, inspiriert von Celia Greens Buch, und unabhängig von ihm Keith Hearne konnten anhand systematischer Versuche mit Hilfe der neu entwickelten EEG und EOG die Existenz von luziden Träumen anhand von willkürlichen Augenbewegungen von Träumern nachweisen. Die gezielte Induktion von luziden Träumen, die Aufrechterhaltung des Bewusstseins über den Traumzustand und die möglichen Einsatzgebiete waren die Fragestellungen zu Beginn der systematischen Forschung. LaBerge schlägt vor, luzides Träumen als Testfall für die „konventionelle“ Traumforschung einzusetzen, wie beispielsweise beim Beleg der sogenannten Scanning-Hypothese. Theorien über die Entstehung von Träumen müssen Klarträume mitberücksichtigen, was sie bis heute nicht tun. Im deutschsprachigen Raum beschäftigte sich der bereits verstorbene Paul Tholey mit luziden Träumen und ihren Einsatzmöglichkeiten. Auf ihn geht auch der Begriff des Klartraums zurück, den er aus dem englischen lucid dream übersetzt hat. Sein spezielles Forschungsfeld war motorisches Lernen ohne physischen Körpereinsatz, also ohne körperliches Training. Untersucht wird, in welchem Maß das Trainieren des erlebten Körpers im Traum motorische Lernfortschritte beim physischen Körper ermöglicht. In den letzten Jahren ist es wieder ruhiger in der Klartraumforschung geworden. Einige der bekannten Forscher wie Celia Green und Jayne Gackenbach haben sich wieder anderen Themen zugewandt.
Andere Kulturen
Luzides Träumen wird weltweit in verschiedenen Kulturkreisen praktiziert. Die Ziele, die damit verbunden sind, unterscheiden sich teilweise erheblich.
So ist das Traumyoga Bestandteil der Sechs Lehren des Naropa und damit eine aus dem buddhistischen Vajrayana stammende Praxis. Innerhalb des tibetischen-schamanistischen Bön gibt es eine eigenständige Übertragung zum buddhistischen Traumyoga. Das Traumyoga ist eine erweiterte Meditationsform und strebt die geistige Klarheit während sonst unbewusster Phasen an; letztlich soll es der Erfahrung der wahren Natur des Geistes – der Buddhanatur – dienen. Im Bön, das in Teilen Ähnlichkeiten zur buddhistischen Nyingma-Schule hat, gehen die Lehren auf das Dzogchen-System des Zhang Zhung Nyan Gyud zurück, ein Lehrsystem, das nach der eigenen Überlieferung der Bön bedeutend älter ist (Ursprünge sollen weit v. Chr. liegen) als das buddhistische Dzogchen. Tongjung Thuchen, der im 8. Jahrhundert lebte und in der Tradition des Bön lehrte, soll seine Unterweisungen, die zur „Praxis des Chöd“ führten, im luziden Traum beim Traumyoga empfangen haben. Chöd bedeutet das Abtrennen, Durchschneiden und Loslösen alles Anhaftenden. Dies kann zum Beispiel in der systematischen Zerstückelung und Opferung des Traumkörpers, des Ichs im Klartraum geschehen. Im westlichen psychologischen Sprachgebrauch kann das zuerst eine Persönlichkeitsspaltung bedeuten, doch wenn sich der Träumer seinen persönlichen Konflikten und Problemen (karmischen Verstrickungen) im Traum stellt, kann bei der Wandlung eines Albtraums in einen Klartraum durch Selbstlosigkeit oder Erweiterung des persönlichen Blickwinkels die Persönlichkeitsspaltung überwunden werden.
Umstritten ist, ob das Volk der Senoi, eine Ethnie im heutigen Malaysia, eine Form der Traumsteuerung wie das luzide Träumen beherrscht. Die Senoi wurden 1935 vom Anthropologen Kilton Stewart entdeckt und beschrieben. Er beschreibt das Volk in der täglichen Traumarbeit und dem kreativen Umgang mit Klarträumen, die eine zentrale Rolle in ihrem Leben einnehmen. Ann Faraday und ihr Mann John Wren Lewis widerlegten mit ihren Erkenntnissen nach einem einjährigem Aufenthalt die Berichte von Stewart.
Auftreten und Abgrenzung:
Celia Green schrieb 1968
„Ein luzider Traum ist ein Traum, in dem sich der Träumende seines Traumes bewusst ist“. Diese Mindestvoraussetzung wird heute allgemein akzeptiert, jedoch fordern andere Autoren zusätzliche Merkmale. Paul Tholey präzisiert den Unterschied zwischen gewöhnlichen Träumen und Klarträumen anhand von sieben Merkmalen:
1.Der Träumer ist sich darüber im Klaren, dass er träumt.
2.Der Träumer ist sich über seine Entscheidungsfreiheit im Klaren.
3.Das Bewusstsein ist klar, es gibt keine traumtypische Verwirrung oder Bewusstseinstrübungen.
4.Die Wahrnehmung der fünf Sinne ist wie im Wachzustand.
5.Es besteht Klarheit über das Wachleben, also darüber, wer man ist oder was man sich für den Klartraum vorgenommen hat.
6.Nach dem Traum gibt es eine klare Erinnerung.
7.Der Träumer ist sich über den Sinn des Traums im Klaren.
Die Erfüllung der Bedingungen eins bis vier ist für Tholey unerlässlich, fünf bis sieben können erfüllt sein. Der Aspekt, dass der Träumer Klarheit über den Sinn des Traumes hat, stellt für Tholey den wirklichen „Königsweg“ (in Anspielung an Sigmund Freuds Traumdeutung) zum Unbewussten dar. Zur besseren Differenzierung anhand der Begrifflichkeit wird auch von prä-luzidem Traum gesprochen, wenn zwar ein erster Ansatz von Klarheit vorhanden ist, dieser jedoch nicht den ersten vier Bedingungen genügt. So kann ein Träumer sich durchaus die Frage stellen, ob er denn träume, jedoch „fängt“ ihn der Traum wieder ein und der Ansatz der Klarheit verschwindet.
Durch das Bewusstsein über den eigenen Traumzustand ist es möglich, in bestimmten Grenzen in den Traum einzugreifen und planvoll im Traumgeschehen zu handeln. Es sind dann nicht nur die eigenen Handlungen kontrollierbar, sondern auch die Traumumgebung und die Traumfiguren. Die Wahrnehmung der Traumhandlung reicht dabei von verschwommen und unzusammenhängend, über realistische Wahrnehmung bis hin zu realistischer als die Realität selbst (im Sinne von verstärkten Sinneseindrücken). Allerdings kann der Träumer oft keine komplizierten Aufgaben wie etwa mathematische Berechnungen erledigen. Ob diese Beschränkungen zu überwinden sind, ist Teil der aktuellen Forschung; die Existenz von Klarträumen wurde jedoch bereits wissenschaftlich erwiesen.
Das Wissen um das klare Träumen ist kaum verbreitet. Vielmehr gehen die meisten Menschen davon aus, dass sie nicht in ihre Träume eingreifen können. Manche erleben spontan Klarträume. Andere bedienen sich verschiedenster Techniken (s.u.), jedoch gibt es trotz intensiver Forschung bis heute keine reproduzierbare Methode, um Klarträume sicher hervorzurufen. Auch ist der Zeitraum zwischen Beginn der Klartraumversuche und ersten Erfolgen individuell sehr unterschiedlich. So berichtet Tholey von Erfolgen innerhalb weniger Tage, aber auch erst nach mehreren Wochen kontinuierlichen Übens.
Klarträume werden überwiegend in der REM-Phase des Schlafs beobachtet. Es liegen jedoch auch Berichte aus den sogenannten Non-REM- oder auch NREM-Phasen vor. Methodisch sind luzide Phasen im REM-Schlaf eher nachweisbar. Der Klarträumer hat die Möglichkeit, mit den Augen, deren Muskeln im Gegensatz zu allen anderen Muskeln des Körpers im Klartraum willkürlich steuerbar sind, vor dem Traum vereinbarte Bewegungen durchzuführen und damit den luziden Zustand zu signalisieren. An dieses experimentelle Paradigma anschließend konnte eine Forschergruppe der Universität Bonn bei einer Versuchsreihe in einem Schlaflabor bei luziden Traumepisoden eine veränderte Aktivität des präfrontalen Cortex feststellen, der für kritische Bewertung von Ereignissen zuständig ist und während des Schlafs normalerweise ruht.
Menschen, die gezielt Klarträume erleben können, werden auch Oneironauten genannt.
Auftreten
Auftreten Anteil nie 18,0 %
weniger als einmal im Jahr 7,5 %
etwa einmal im Jahr 10,9 %
etwa 2 bis 4 Mal im Jahr 26,7 %
etwa einmal im Monat 16,2 %
2 bis 3 Mal im Monat 10,3 %
etwa einmal die Woche 8,0 %
mehrmals die Woche 2,5 %
Klarträume sind wohl einer größeren Anzahl von Personen zugänglich. So gibt es individuelle Berichte aus unterschiedlichen Lebensphasen von Träumern, in denen ein einzelner, meist prä-luzider Traum auftrat. Weiterhin berichten Personen über regelmäßige Klartraumerlebnisse u. a. seit ihrer Kindheit bzw. Jugend.
Um eine Antwort auf die Frage, wie viele Menschen bereits Erfahrungen mit luziden Träumen hatten, zu finden, wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Studien durchgeführt. Ergebnisse über Befragte, die mindestens einen Klartraum in ihrem Leben hatten, liegen zwischen 26 % und 82 %. Diese Bandbreite kann durch die unterschiedliche Auswahl beim befragten Personenkreis (Zufallsstichprobe, Interessierte, Studenten u. a. der Psychologie) wie auch durch die Definition des Klartraums (u. a. Abgrenzung zum prä-luziden Traum) erklärt werden. Auch die individuelle Häufigkeit von luziden Träumen umfasst eine große Streuung.
Schredl und Erlacher haben 2004 in einer Studie Angaben von 444 Psychologiestudenten (85 % Frauen und 15 % Männer; Alter: Anfang 20) ausgewertet. Das Ergebnis ist in der Tabelle dargestellt.
Falsches Erwachen [Bearbeiten]Beim sogenannten falschen Erwachen nimmt der Träumer an, dass er aus seinem Traum in den Wachzustand erwacht sei, während dieser Vorgang jedoch nur innerhalb des Traumes stattgefunden hat. Berichte über falsches Erwachen scheint es überwiegend bei Klarträumern zu geben. Dieses Phänomen kann den Träumer verwirren. Es ist auch möglich, dass ein falsches Erwachen aufgrund von Unkonzentriertheit auf Seiten des Träumers hervorgerufen wird, oder weil er das gerade Geträumte so stark in Frage stellt oder es ihm Angst einjagt etc., dass er es geistig ablehnt. So kann es auch vorkommen, dass falsches Erwachen zeitlich mehrmals dicht hintereinander auftritt.
Philosophische Betrachtungsweise:
Der Umstand, dass die Umgebung im Klartraum so realistisch wirkt wie die Umgebung in der Wachwelt, erfordert eine klare Abgrenzung beider Welten. In Anlehnung an die Gestalttheorie benutzt Tholey ein erkenntnistheoretisches Modell einer Handlungstheorie, das sich an einen erkenntnistheoretischen Dualismus anlehnt, um die Sensorik (Wahrnehmung und Handlung) in einem sensomotorischen Ansatz zu beschreiben. Dieses kritisch-realistische Modell ist Ausgangspunkt zur Unterscheidung zwischen einer physikalischen Umwelt und einer phänomenalen Erlebnis- oder Wahrnehmungswelt. Letztere umfasst die sinnliche Wahrnehmung der physikalischen Umwelt, aber auch das eigene Körper-Ich. Repräsentiert wird die physikalische Umwelt in diesem Modell im sogenannten Psychophysischen Niveau, kurz PPN, wohin alle Sinneseindrücke gelangen und ausgewertet werden. Das PPN ist ein vernetztes System verschiedener Großhirnbereiche, das nicht fest lokalisiert ist und hypothetisch angenommen wird.
Im Wachzustand wird aus den verschiedenen Sinneseindrücken die phänomenale Welt als Abbild der physikalischen Welt gebildet. Aus Bewegungsabsichten werden gewünschte Bewegungen in korrespondierende Bewegungen des Körpers umgesetzt. Diese Bewegungen werden wiederum über die Sinne zum PPN zurückgemeldet. Zwischen physikalischer und phänomenaler Welt wird hierdurch ein sogenannter sensomotorischer Regelkreis etabliert.
Im Traumzustand wird dieser Regelkreis aufgebrochen. Die phänomenale Welt ist kein Abbild mehr der physikalischen Welt. Bewegungsabsichten werden dann auch nicht mehr in korrespondierende Bewegungen des physikalischen Körpers umgesetzt. Das bedeutet, dass physikalische Grenzen überschritten werden können, da es in der phänomenologischen Welt keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Wach- und Traumerleben gibt.
Für Tholey ist auf dieser Grundlage eine psychologische Erklärung des luziden Träumens möglich. Im Bewusstsein des kritischen Klarträumers haben die physikalischen Begebenheiten während eines Klartraums Priorität gegenüber den phänomenalen, der Klarträumer weiß, dass er in der physikalischen Welt schläft. Tholey formuliert vereinfacht: das Traum-Ich vergisst das Schläfer-Ich nicht. Alles, was unmittelbar erscheint, ist grundsätzlich immer Bestandteil der eigenen phänomenalen Welt. So wie im Wachzustand über sensomotorische Regelkreise vom PPN in die physikalische Welt eingegriffen werden kann, kann vom Klartraumzustand aus verändernd auf die innere, phänomenale Welt eingewirkt werden.
Außerkörperliche Erfahrung:
Als außerkörperliche Erfahrung wird ein wissenschaftlich nicht nachgewiesener Zustand verstanden, bei dem sich der Betroffene als außerhalb seines physischen Körpers wahrzunehmen glaubt. Personen, die von der Existenz dieses Phänomens überzeugt sind, glauben an die Möglichkeit, dass aus einem luziden Traum heraus eine solche Erfahrung eingeleitet werden könne. Celia Green und Charles McCreery von der Universität Oxford beschreiben in ihrem Buch entsprechende Erfahrungsberichte. Ihre Forschungen legen nahe, dass „außerkörperlichen Wahrnehmungen“ – ebenso wie Visionen, Halluzinationen, bestimmte Drogenerfahrungen und ekstatischen Zustände – grundsätzlich dieselben physiologischen Vorgänge und Mechanismen wie bei den luziden Träume zugrunde liegen. Unumstritten ist, dass der virtuelle Traum-Körper des Träumers innerhalb des Klartraums selbst „verlassen“ werden kann. Zumindest in dieser Hinsicht besteht eine Form der „außerkörperlichen Erfahrung“.
Quelle: Wikipedia
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